(ZEVENER ZEITUNG)
Trotz Software-Fehlern bei IOS- und Androidgeräten: Lokalpolitiker empfehlen weiterhin die uneingeschränkte Nutzung
Von Nils Dahle
ZEVEN. Nach technischen Problemen auf Smartphones mit den Betriebssystemen Android und IOS hat die deutsche Corona- Warn-App ein Update bekommen. Die Hersteller SAP und Telekom räumten ein, dass sich die Hintergrundaktivität der App bei einigen Geräten deaktivierte. Durch das Update wurde der Fehler behoben. Bei der Veröffentlichung der App vor einem Monat hatten sich Lokalpolitiker in der Umgebung von Zeven für die Nutzung der App ausgesprochen. Sehen sie das auch jetzt noch so? Technisches Problem Für den Bürgermeister der Gemeinde Elsdorf, Andreas Bellmann (CDU), stellte die im Juni erschienene Corona-Tracing-App damals ein Signal dafür dar, dass die Pandemie noch nicht vorbei sei. Auch nach der Offenlegung der Fehler setzt Andreas Bellmann weiterhin auf deren Einsatz. Dass die App ein technisches Problem hatte, sei „sehr schade“.
Bei neuer Software sollte beachtet werden, dass einige Probleme erst im Echtbetrieb auftreten. Er vermutet, dass die Entwickler mit Schwierigkeiten gerechnet hätten. Im Hinblick auf eine zweite Welle rät er zum Gebrauch der App, da er weiter von deren positiver Wirkung überzeugt ist. Für ihn ist die Corona- Warn-App ein „Baustein in der Strategie, um die Pandemie gut zu überstehen“. Der Schatzmeister des Rotenburger Kreisverbandes der Grünen, Ragnar Kaesche, wirbt ebenfalls für die Nutzung der Corona- Warn-App. Es sei zu beobachten, dass viele Menschen die Vorgaben der Behörden nicht einhalten. Umso wichtiger für die Rückkehr zur Normalität ist für Kaesche die Warn-App. Über die Fehler ärgert er sich, dennoch geht der Grünen-Politiker davon aus, „dass – wie bei jeder App oder Software – laufend weiter an der Stabilität und Funktionalität gearbeitet wird.“
Auch der Vorsitzende des CDU-Samtgemeindeverbands Zeven, Patrick Brinkmann, installierte die Corona-Warn-App am ersten Tag. Über die Fehlfunktion war er zunächst überrascht. Trotzdem ist er überzeugt von der Wirksamkeit der App. Es handele sich bei den Fehlern um „kleinere handwerkliche Themen“. „Tausende Bundesbürger konnten inzwischen vor einer möglichen Ansteckung und Verbreitung gewarnt werden – das sollte den Aufwand der circa eine Minute dauernden Installation nach wie vor mehr als rechtfertigen.“ „Digitalkompetenz fördern“ Patrick Brinkmann macht ebenfalls darauf aufmerksam, dass die Digitalkompetenz schon von der Kindheit an mehr gefördert werden sollte, mit dem Ziel, ein neues „Silicon Valley“ in Deutschland entstehen zu lassen. „Dann stünde die App zur Eindämmung einer nächsten Pandemie noch schneller und fehlerfrei zum Download verfügbar.“ Er sehe jedoch enormen Rückstand im Vergleich zu China und den USA.