von Hans-Peter Klie. Für eine zeitnahe Entscheidung zur Sanierung oder Neubau Hallenbad/AquaFit müssen Bürgermeister und Steuerungsgruppe dem Rat endlich eine fachlich fundierte Entscheidungsgrundlage liefern. Über ein Jahr ist bereits verstrichen.

Die aktuellen Verlautbarungen schaffen wenig Vertrauen. Sollte ein Neubau 2018 noch 10-15 Millionen kosten, 2019 dann 24 Millionen, werden nun 20 Millionen genannt. Billiger wegen Corona oder ist im Zevener Himmel Jahrmarkt? In Rotenburg, Bremervörde oder Ottersberg ist kein Jahrmarkt. Während dort bereits die Beschlüsse zu Sanierungen gefasst, die Zuschüsse eingeworben und die Corona Zwangspause für die Umsetzung genutzt wird, ist Zeven mit Reparaturen am Hallenbad beschäftigt, die jährlich zigtausende Euros kosten. Steuergeld, dass in einer Sanierung oder einem Neubau besser angelegt wäre.

Die Haushaltsberatungen 2021 haben ihren Abschluss gefunden. Wie in den Jahren 2018 bis 2020 wird vom Bürgermeister auch für 2021 eine endgültige Entscheidung für diesen Sommer angekündigt. Da fehlt mir der Glaube!

Für eine zeitnahe Entscheidung brauchen die Mitglieder des Rates nachvollziehbare Zahlen, Daten, Fakten sowie eine Gegenüberstellung der Vor-und Nachteile für Sanierung oder Neubau und, falls Neubau, eine Beratung zum richtigen Standort. Bereits Anfang 2020 hat der Rat eine erste Mio. € für Planung und Grundstück in den Haushalt eingestellt. Eine Steuerungsgruppe wurde mit dem Auftrag beschlossen, die genannten Inhalte zu erarbeiten. Was haben wir aber bisher auf dem Zettel außer einigen älteren Gutachten, die eine Sanierungswürdigkeit des AquaFit bescheinigen und den jetzigen Standort loben? Nichts!

Es gibt nicht einmal einen Zwischenbericht. Kein Angebot für ein neues Hallenbad wurde eingeholt, um mal einen fundierten Preis zu haben. Aus der ZZ muss der Rat erfahren, dass SG-Bürgermeister Fricke Grundstücksverhandlungen führt, die kurz vor dem Abschluss stehen. Er legt also alleine fest, wo das neue Bad gebaut werden soll. Nach welchen Kriterien? Keine Zeile darüber, dass alleine die baubehördlichen Planungen, Verfahren und Genehmigungen sowie die Erschließung eines Grundstückes 3 Jahre in Anspruch nehmen dürften. Offen und transparent, wie 2019 angekündigt, ist das nicht.

Damit wir nicht erneut ein Jahr verlieren habe ich im Samtgemeinderat den Bürgermeister und die Mitglieder der Steuerungsgruppe aufgefordert den Rat endlich mit fachlich fundierten Fakten zu versorgen. Ein „wir schätzen das könnte die Summe X kosten, weil 2014 ein Bad in Musterstadt das gekostet hat und die Planung und der Bau dürften 3-8 Jahre dauern“ reicht da nicht! Schließlich geht es hier u.a. um eine Investition zwischen 8 bis 30 Millionen Euro, die über Kredite finanziert werden muss.

Hans-Peter Klie
Mitglied im Rat der Stadt und Samtgemeinde Zeven

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